Eine Sammlung alter Fotografien

Die hier vorgestellte Sammlung von Fotografien verbrachte viel Zeit im Keller meiner Eltern in der Form von Glasplatten-Negativen (und etwas Zelluloid-Film) in Schachteln und Umschlägen, die wiederum in einer Lebkuchen-Holzkiste aufbewahrt waren. Vor der Fotografie auf Film wurden mangels flexibler durchsichtiger Materialien dünne Glasplatten einseitig mit lichtempfindlicher Emulsion begossen. Die getrocknete lichtempfindliche Emulsion wurde dann mit einer Kamera belichtet und später im Fotolabor entwickelt.

Die Lebkuchen-Kiste

Die Glasplatten sind ca. 1,5 Millimeter dick und auf einer Seite mit fotografischer Emulsion beschichtet. Dadurch sind sie auf der einen Seite glänzend (die Glas-Seite) und auf der anderen Seite matt (die Emulsions-Seite)

Eine knapp 1,5 Millimeter dicke Glasplatte, auf der Emulsionsseite von Hand mit einem Datum beschriftet

Die Fotos stammen aus Rottweil und Horb am Neckar und zeigen die Familie Hausch und weitere Personen.

Um den Jahreswechsel 2022/23 habe ich die Negative digitalisiert und soweit nötig restauriert und stelle die Bilder hier Interessierten zur Verfügung.

Gegen das Licht gehalten zeigt sich das Negativ, das später nach der Digitalisierung in ein Positiv invertiert wird

Die Bilder sind sortiert nach den Schachteln und Umschlägen, in denen sie aufbewahrt wurden. Sie werden hier weitgehend kommentarlos präsentiert.

Glas oder Film?

Der Großteil der Negative befindet sich auf Glasplatten. Zwei Umschläge enthalten auch Film-Negative. Der Unterschied zwischen diesen zwei Medien zeigt sich deutlich in den Bildern und zwar hauptsächlich wegen der durch das Medium bestimmten Arbeitsweise. Wir können uns das heute nur noch schlecht vorstellen, denn mit unseren Kameras können wir quasi beliebig viele Bilder machen, ohne, dass uns der Speicher ausgeht.

Das Fotografieren auf Glas ist im Vergleich dazu sehr langsam und recht umständlich. Zunächst müssen die einzelnen Kassetten zuhause im dunklen mit Glasplatten beladen werden. Beim Fotografieren muss der Fotograf dann die Kamera zunächst auf ein Stativ stellen, dann das Bild auf der Mattscheide komponieren, die Belichtung und Entfernung einstellen, die Belichtung messen, dann die Mattscheibe gegen eine Glasplatten-Kassette austauschen, während die Person vor der Kamera still hält. Dann kann genau ein einziges Bild fotografiert werden. Danach beginnt der Vorgang von vorne.

Durch das Medium Glas wird das Fotografieren mehr zur Zeremonie und zum sehr bewussten Vorgang. Die Bilder auf Glas sind dadurch etwas besonderes, meist statischer und mehr zweckgebunden.

Negative auf Film, Format 6x9cm

Mit der Einführung des Films hat sich das geändert. Der Film konnte unterwegs in die Kamera geladen werden und auf einen Film passten mindestens 8 Bilder. Da der Film meist lichtempfindlicher war als die Glasplatte, wurde auch mehr "aus der Hand" (d.h. nicht vom Stativ) fotografiert. Die Bilder wurden damit mehr zum Schnappschuss, was hier deutlich zu beobachten ist.

Die Bilder auf Film wurden mit einer anderen Kamera fotografiert, als die auf Glas.

Anmerkungen und Ergänzungen zu den Bildern

Für Anmerkungen und Ergänzungen bin ich dankbar und werde die Website gerne mit Namen und Beschreibungen vervollständigen. Schicken Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Weitere Informationen

Christoph Marquardt
Holtensen, Ende 2022

PS: Ich sehe mich selbst nicht als Historiker oder Familienforscher, sondern möchte hier nur einen Teil meiner Familiengeschichte bewahren und für andere zugänglich machen. Dies ist das zweite Projekt dieser Art. Im Jahr 2021 habe ich alte Werbedias der ehemaligen Firma meines Vaters digitalisiert und hier veröffentlicht.

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 9 Jan. 2023