Die Kamera

Mit dieser Kamera wurden vermutlich zumindest ein Teil der Aufnahmen fotografiert, vornehmlich die im Format 9x12 Zentimeter. Es handelt sich um eine Laufbodenkamera der Marke Zeiss Ikon, die für die damalige Zeit sehr typisch war. Alte Kameras dieser Bauart sind auch heute noch recht einfach gebraucht zu finden, oft für deutlich unter 100,- €. 

Die Kamera war in einer Schachtel verpackt und hat ein Label, vermutlich von der Aufbewahrung am Ende des Kriegs. Mehr dazu im beiliegenden Schreiben unten.

Dieser Kameratyp wird heute gerne auch "Klappfalter" genannt, denn sie ist in zusammengeklapptem Zustand handlich und wird durch Aufklappen und Ausziehen des Balgen in den funktionsfähigen Zustand gebracht.

Das Bild kann auf einer Mattscheibe an der Rückseite komponiert werden, alternativ erlaubt ein Spiegelsucher das ungefähre Abschätzen der Komposition. Diesem recht ungenauen Mechanismus ist es vermutlich zu schulden, dass auf vielen der Bilder die Füße der abgelichteten fehlen.

Der Kamera liegen einige Filmkassetten bei, ordentlich in Zeitungspapier verpackt. Diese wurden zuhause im dunkeln mit lichtempfindlichen Glasplatten (später auch mit Film) beladen, der dann auf der Rückseite der Kamera für das jeweilige Bild eingesetzt wurde. Je mit Glasplatte beladener Kassette konnte genau ein Bild belichtet werden, als Fotograf hatte man also meist eine ganze Tasche von gefüllten Kassetten dabei. Die später auf den Markt kommenden Filmkassetten konnten auch mehrere Bilder aufnehmen.

Besonders interessant ist das beiliegende Schreiben. Danach mussten Kameras ("Radio- und Foto-Apparate") ein paar Monate vor Kriegesende auf dem Bürgermeisteramt angemeldet werden.

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 1 Jan. 2023